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Der inflationäre Gebrauch der Pommesgabel

Die Pommesgabel auf Death Metal

Wenn ich mich so durch die Partyfotos der vergangenen Wochenenden durchklicke, schockiert mich der zweckentfremdete, inflationäre Gebrauch der guten alten Pommesgabel.

Egal ob Kindergarten-Rocknacht oder die Elektro-Eurobeat-House-Party: überall strecken die Leute die gespreizten zwei Finger in die Höhe. Muss das denn sein? Wieso entreißt man eine Geste ihrer ursprünglichen Umgebung. Wissen die Anwender denn überhaupt was dieser Gruß zu bedeuten hat?

Klauen die Metaller den Hiphopper irgendwelche Gangster-Grüße? Greifen Gruftis jetzt ab sofort auch zu Ecstasy (oh, böse)? Nöö! Natürlich nicht! Oder ist das in Zeiten, wo Motörhead-Shirts von allen und jedem getragen werden, weil „das Motiv ja echt mal total cool-böse und hart aussieht und da auch noch was von laut und so drauf steht“, total normal?

Vielleicht bin ich auf auf dem vollkommen falschen Dampfer, denn schließlich gibt’s neben dem Tucken-Schal bei H&M gleich den Goth-Metal-Nietengürtel, welchen man vor Jahren nur in Szeneläden kaufen konnte. Auch Palästinensertücher gehören mittlerweile zum festen Sortiment von Pimpkie, New Yorker & Co. Find‘ ich das gut? Wieder nöööö!

Use your own symbols, pussies!

2 Reaktionen zu “Der inflationäre Gebrauch der Pommesgabel”

  1. olli

    Die Klischees verwischen nachweislich überall. Wobei Kolja Bäcker als House-DJ mit Motörhead Shirt im Kommerzschuppen schon Oldschool ist. DJ Koze (eigentlich HipHop) war vor Jahren im Technoschuppen Stammheim als DJ auf der Housearea mit Metallica Shirt!

    Ich nutze ja das hier, mit dem Rock’n’Roll-Hype bin ich aber ansonsten auch per du! 😉

  2. In Wacken ist der Teufel los … | gwup | die skeptiker

    […] Wunder, dass hier und da schon der inflationäre Gebrauch des Handzeichens beklagt wird: Egal ob Kindergarten-Rocknacht oder […]

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