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Daily business

Es ist nicht immer einfach im Leben. Hat auch keiner behauptet und kann ich unterstreichen nach etwas mehr als 30 Jahren auf diesem Planeten. Einen Großteil des Lebens macht man nämlich Dinge, die man eigentlich nicht aus freien Stücken machen möchte – denn man muss einer Arbeit nachgehen, um sich die so oft zitierten Brötchen zu verdienen (mal sollte sicherlich auch eine Laugenstange oder ein Krustenbrot drinne sein, denn Abwechslung ist wichtig und das nicht nur in der Bäckerstüte). Einen guten Job finden und dann Karriere machen – für viele Leute nach der Ausbildung oder dem Studium sicherlich Priorität Nummer eins.

Wird uns ja auch so vorgelebt und immer wieder von diversen Stellen gepredigt. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft – abgedroschen und wahr. Keine Frage. Sich jeden Tag aufs Neue beweisen, seine eigenen Grenzen ausloten und den Horizont erweitern – aus beruflicher Sicht. In etablierten Jobbörsen wie Stepstone findet man dafür täglich neue Herausforderungen in Form von Stellenausschreibungen. Jobs in der Nähe, Jobs weit weg, auch weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus, in Europa und vielleicht sogar aus aller Herren Länder.

Aber wäre es generell nicht besser, wenn die Zeit auf der Arbeit einem nicht wie Arbeit vorkommt? Dass es geradezu eine reine Freunde ist morgens aufstehen zu müssen, sich wie aktuell im Winter durch die Kälte zur Arbeit schlagen zu müssen und dann den „Dienst“ anzutreten – egal ob das in einer Dönerbude ist, am Schreibtisch im Büro oder auch auf dem Bau. Morgens auf meinem Weg zur Arbeit komme ich täglich an einem Betriebshof für Gartenlandschaftsbau vorbei. Ich habe ehrlich gesagt so gut wie keine Ahnung von Flora und Fauna, kann gerade mal ’nen Baum von ’ner Blume unterscheiden. Aber irgendwie beneide ich die Herrschaften in grünen Latzhosen manchmal um ihre Tätigkeit. Ständig in Bewegung, dauerhaft an der frischen Luft, Blumen von A nach B tragen, neue Bäume pflanzen, Laub fegen und mit so ’nem geilen Laubbläser Blätterwerk durch die Gegend pusten. Und vermutlich darf man mit einer ordentlich motorisierten Kettensäge auch diverse Dinge zersägen – männlicher geht es ja wohl kaum!

So „romantisch“ stelle ich mir das aktuell vor – vermutlich sieht die Realität wieder ganz ganz anders aus und jeder Gartenlandschaftsbauer (ich glaube auch, dass die Bezeichnung nicht 100%ig auf die von mir beschriebene Stelle passt) wird mir einen husten was ich denn für paradiesische Vorstellungen der Tätigkeiten habe. Jeder Arbeitnehmer hat garantiert an seiner Tätigkeit etwas auszusetzen und schwärmt von ganz was anderen. Der Bürohengst will raus in die Natur, der Naturbursche würde sich lieber eine Schreibtischtätigkeit mit warmer Heizung wünschen, der Bankangestellte würde vielleicht lieber Kunden in seinem eigenen Kiosk bedienen als am Schalter der Sparkassenfiliale. Der Abteilungsleiter in einem großen Konzerns hätte lieber sein handwerkliches Hobby zum Beruf gemacht und würde anstelle von Marktanalysen die Beschaffenheit verschiedener Holzsorten analysieren.

Am Ende des Tages ist jeder seines Glückes eigener Schmied. Mal wieder so eine Floskel, aber auch hier ist was absolutes Wahres dran. Und ich treibe es auf die Spitze: Das Leben ist zu kurz, um es mit Ärger zu verschwenden. Sollte man mal wirklich drüber nachdenken.

2 Reaktionen zu “Daily business”

  1. Uwe Schwarz

    Sicher schaut man manchmal einfach auf eine andere Tätigkeit, und meistens auf eine die das hat was man vielleicht bei seiner eigenen Arbeit vermisst. Lebt man, um zu arbeiten oder Arbeit man um zu leben? Ist man seines Glückes Schmid? Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Die meisten müssen Arbeiten, aber wenige versuchen, auch in ihren Job die Erfüllung zu finden. Die Anstrengungen die dazu unternommen werden müssen, sind aber nicht immer gleich, die Hürden unterschiedlich hoch. Und doch meistens ist es zu schaffen.

  2. Hendrik

    Also erstmal: deinen Blog finde ich ja superinteressant. Es freut mich, zu sehen, dass noch weitere Leute diese Popkulturinteressen wie ich haben. Video Games, Götz Wiedemann, Gamescom, Fusion – Mann, bis hierher habe ich mir nun Artikel angesehen, und muss sagen:

    a) Ich teile Deine Sorgen bzgl. Nintendo!
    Super Mario KArt 8 ist in der Tat ein sehr schönes U-Spiel. Ich selbst musste die Wii U aber vor allem wegen DKC Tropical Freeze, Zombie U, Rayman und Super Mario World 3D haben! Alles fantastische Spiele, wenn man mich fragt.

    Aktuell ist ja besonders die Frage, was aus Zelda wird, spannend. UNd natürlich, ob Nintendo mit dem NX was reißen wird. Mal schauen.

    b) Karten für die Fusion hatte ich dieses Jahr auch keine Bekommen, was ich superschade fand. Ich tröste mich seit vielen Wochen mit den Fusion-Sets vom Kraftfuttermischwerk wenigstens musikalisch darüber hinweg.

    c) Zu den ganzen Infos, die so zu Games gibst, brauche ich ja denke ich nicht viel sagen. Es zeugt von deinem ehrlcihen INteresse am Thema, dass Du dir so viel Mühe machst damit, dazu News zu veröffentlichen …

    So. Aber warum schreibe ich das eigentlich? Ganz einfach: Ich bin ja jetzt bis zu diesem Artikel hier gekommen – und den fand ich in seiner alltagsphilosophischen Art ziemlich sympathisch. Was aber noch kein alleiniger Grund dafür ist, dass ich mich jetzt doch zu einem Komment ermutigt fühle. Nein, der Grund ist: Gestern stand ich mal wieder (wie so oft in der Woche) an der Supermarktkasse und träumte so wartend vor mich hin … und DANN ist mir aufgefallen, warum an der Supermarktkasse arbeiten WIRKLICH so furchtbar sein muss, wie man sich das so, denke ich, gemeinhin vorstellt.

    Was der Grund ist? Nicht quengelnde, unfreundliche Kunden oder so. Auch nicht Reklamationswünsche oder ähnliches. Auch nicht die Tatsache, dass man stundenlang dasselbe machen muss. Nein! Das ist nicht das Entscheidende… das Entscheidende ist das ständige PIEPSEN, das jedesmal ertönt, wenn der Warencode eines Produkts über den Scanner gezogen wird! Achte da mal bewusst drauf! Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass das nach ein paar Stunden geradezu wahnsinnig machen muss. Und wie ist das dannn erst nach Wochen? Nach Monaten, Jahren? Weißt Du, das Thema „Jobs“ – und vor allem das Thema – „Was ist ein COOLER JOb?“ – ist für mich deswegen durchaus interessant, weil ich für das kleine, aber feine Jobportal T5 arbeite. Dadurch habe ich jeden Tag vor Augen, wie viele verschiedene Möglichkeiten es in diesem Land gibt, sein Geld zu verdienen – und womöglich eine persönliche Erfüllung genau darin zu finden. Ob das eine nicht zu verwirklichende Utopie ist, weiß ich natürlich nicht … mir persönlich macht meine Arbeit dort Spaß, das einzige, was mir halt ständig vor Augen gehalten wird, ist dass ich als ITler KEIN Arzt oder Superingenieur oder Chemiker bin (Welchen Job hast denn Du eigentlich? Wenn du was neues suchst und vilt. sogar zu den eben genannten Gruppen gehörst , schau doch mal rein: https://www.t5-karriereportal.de/). Aber in der Tat muss ich nicht jeden Morgen mit dem Gedanken aufwachen: oooch nöööh! UNd das ist doch schonmal was.

    Aber vielleicht bin ich da wirklich eine Ausnahme? Dass die Menschen im Allgemeinen nicht so zufrieden mit ihrer Arbeit sind, ich denke nämlich, damit machst du einen Punkt. The Grass is Always Greener und so. Aber ist eben nicht nur eine Frage des Willens, sondern auch eine der Möglichkeiten – und da sind Menschen eben unterschiedlich prädestiniert für bestimmte Sachen … und manche, kann ich mir vorstellen, lassen einige ihrer wahren Begabungen auf ewig irgendwo leise schlummern …

    Nun denn. Wie gesagt: das Piepen! Hör dir das mal an – und sage mir, ob Dir diesen Job dann ähnlich schönreden könntest wie die von dir so hübsch als „Gartenlandschaftsbauer“ bezeichneten Herrn.

    LG Hendrik

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