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Depeche Mode im Weserstadion Bremen

Depeche Mode im Weserstadion BremenGestern war’s soweit: offizieller „Playing bzw. Touring The Angel“ Open-Air-Tourauftakt von Depeche Mode in Bremen. Tags zuvor noch beim „Rock am Ring“ tätig, gaben sich Dave Gahan & Co. gestern nun da, wo die Weser einen großen Bogen macht (für Nicht-Bremer: im Weserstadion), die Ehre. Vorband war Goldfrapp, die ich bisher ehrlich gesagt nicht kannte, und die sich mir durch den Auftritt auch nicht wirklich erschlossen haben. Ausverkauft war’s nicht ganz, Stimmung war dennoch ganz ordentlich (vor allem nach Einbruch der Dunkelheit wirkte die Licht- und Videoshow besser).

Da ich auch keine 20 mehr bin, habe ich mich frühzeitig im regulären Verkauf für Sitzplatzkarten entschieden – das hätte ich auch lassen können. In der „Robbie-Williams-Karten-für-250-Tacken-verhökern-Euphorie“ haben offensichtlich etliche profitgierige Ebayer Tickets gehortet, die kurz vor dem Konzerte aufgrund mangelnder Nachfrage bei bekannter Auktionsplattform verramscht wurden (Preise für 2 Tickets im Doppelpack bei 40 bis 50 Euro anstelle 120). So war ich vermutlich der einzige Vollpreiszahler von 40.000 Konzertgästen.

Naja, dafür besaß ich auch einen Premiumsitzplatz im Gästeblock 21 – zwischen lauter komischen Gestalten. Einige Reihen vor mir war ein junger Mann die gesamte Konzertlänge (wirklich!) damit beschäftigt, das Treiben auf der Bühne für alle Ewigkeit als Pixelmüll in seinem Mobiltelefon (irgendwas von Sony Ericsson) zu verewigen. Zeitweise wurde noch ein Zweitmodell herangezogen (man vermutet, es handele sich um ein Samsung-Telefon). Wer will sich diese Aufzeichnung denn jemals wieder reinziehen!?

Ganz vorne an der Brüstung befand sich das „Rhytmuspäarchen“ bestehend aus einer leicht dicklichen Dame Ende 30 mit Ihrem gleichaltrigen Herr Gemahl, der theatralischer als der Depeche-Mode-Gesangshorst selbst jedes Stück mitperformte. Passend dazu bewegt sich seine Olle mit allen Extremitäten jenseits des Taktes – grauenhaft. Ich vermute allerdings stark, dass Sie andere Töne gehört haben muss, denn sonst lässt sich das Gezappel nicht erklären.

Depeche Mode im Weserstadion BremenEine andere Frau fiel durch Ihr Konsumverhalten auf: unmittelbar vor meinen Augen erwarb sie am mobilen Ein-Mann-Eisstand gleich mehrere Flutschfinger. Die beigefügte Fotoaufnahme dokumentiert, dass den soeben erstandenen Speiseeisprodukten deutlich zu viele zuvor kamen. Ob man es ihr hätte sagen sollen?!

Ein paar Worte noch zum Merchandise-Angebot: Kommerz pur – 30 Euro für ’nen T-Shirt mit Frontdruck ist ja schon hart, aber eine 110 Euro Girly-Traingsjacke anzubieten?! Büdde?! Bitte mal bei Boltthrower nachfragen, was fanfreundliche Preisgestaltung ist (dort gab es Shirts für 8 Euro – okay, ist kaum miteinander zu vergleichen, sollte aber dennoch erwähnt werden).

Was lässt sich nun zusammenfassend über den Abend mit Depeche Mode sagen? Interessant wars, obwohl es nur eine Zugabe (drei Songs) gab und die Herrschaften von Interesse nach guten 90 Minuten + Verlängerung mit warnblinkenden Karossen auch wieder ziemlich fix aus dem Stadion verschwunden waren. Nun gut, die Herren hatten wohl noch Termine…

Depeche Mode im Weserstadion Bremen

Eine Reaktion zu “Depeche Mode im Weserstadion Bremen”

  1. bjoern-hornemann.de

    Depeche Mode im Weserstadion…

    Schon ein paar Tage her, aber dennoch erwähnenswert. War bei Depeche Mode im Weserstadion. Dave litt noch unter Kehlkopfentzündung, dementsprechend klang er streckenweise lädiert. War dennoch spannend, eine schöne Review (die sich mit unseren Erle…

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